26
Okt 2017
von Andreas Will

Multitouch Objekterkennung kapazitiv – Vor- und Nachteile

User Interface kapazitive Multitouch Objekte

Neben „Tangible Interfaces“ und optischer Objekterkennung gibt es eine weitere häufig eingesetzte Art der Objekterkennung: die kapazitive Objekterkennung auf der Touchscreen-Oberfläche.

Objekterkennung durch Multitouch-Tische ermöglicht eine Vielzahl intuitiver Interaktionen zwischen Benutzer und Gerät. Es existieren unterschiedliche Technologien für die Erkennung von Objekten wobei jede Technologie je nach Anwendungsfall ihre besonderen Stärken und Schwächen besitzt. Neben „Tangible Interfaces“ und optischer Objekterkennung gibt es eine weitere häufig eingesetzte Art der Objekterkennung: die kapazitive Objekterkennung auf der Touchscreen-Oberfläche.

Objekterkennung durch simulierte Touch-Eingabe

Die kapazitive Objekterkennung funktioniert wie auch bei Smartphones oder Tablets mittels eins feinen Drahtnetzes, das hinter der Glasoberfläche im Touchscreen integriert ist. Durch ein elektrisches Feld, das auf Berührung reagiert, können moderne Touchscreens bis zu 80 parallele Touch-Eingaben erkennen. Genau hier kommen die speziellen Marker unter den Objekten ins Spiel. Sie simulieren eine zuvor definierte Kombination von Touch-Punkten, sodass der Tisch weiß, welches Objekt gerade in welcher Position auf der Oberfläche steht.

Welche kapazitiven Marker werden erkannt?

Es werden alle Objekte auf der Oberfläche erkannt, die über einen zuvor konfigurierten Marker verfügen. Dabei ist zu beachten, dass die Anzahl möglicher Objekte begrenzt ist. Je nach Qualität des Touchscreens bzw. der darin verbauen Sensorik sowie der Größe der Marker, können zwischen 10 und 15 Objekte sicher voneinander unterschieden werden. Ein Marker benötigt in etwa einen Durchmesser von 5 cm um zuverlässig zu funktionieren.

Deutlich mehr Objekte sind mit „aktiven Markern“ möglich. Sie besitzen zusätzlich zu den kapazitiven Touch-Punkten auch eine digitale Kennung, die sie (beispielsweise per Bluetooth) an den Tisch senden. Hierbei ist jedoch zu beachten, dass die Marker größer und schwerer werden, eine potenzielle Fehlerquelle hinzukommt und, dass die Marker regelmäßig aufgeladen werden müssen.

Vorteile der kapazitiven Objekterkennung

Gegenstände auf einen Tisch zu stellen ist die wohl intuitivste Art der Interaktion und quasi selbsterklärend für den Benutzer. Der Multitouch-Tisch kennt zudem die genaue Position und Ausrichtung der Objekte und kann direkt darum beispielsweise Grafiken, Buttons etc. einblenden. Auch Regler und Schaltelemente sind so denkbar, die komplexe Steuerungen der Software ermöglichen.

Mit qualitativ hochwertiger Hardware und Multitouch-Software ist die kapazitive Objekterkennung sehr robust und wenig anfällig für Fehler. Selbstverständlich ist der Tisch auch unempfindlich gegen Licht, was den Einsatz auf Messen und Events erleichtert.

Nachteile der kapazitiven Objekterkennung

Grundsätzlich kann man sagen, dass die Technologie bei sehr vielen Objekten an ihre Grenzen stößt. Mit passiven Markern ist die Obergrenze schnell erreicht und aktive Marker erweisen sich oft als unpraktikabel. Auch mit Blick auf die Kosten für Produktion und Konfiguration der Marker, sollte die Anzahl gering gehalten werden.

Die kostenintensiven Marker sind auch der Grund, weshalb die Objekte nicht vom Benutzer mit nach Hause genommen werden können. Wo sich kapazitive Marker z.B. eher nicht eignen: In einem Sportgeschäft sollen Turnschuhe auf dem Tisch erklärt und verglichen werden. Das funktioniert nur mit bereitgestellten und mit Markern beklebten Ausstellungsstücken – nicht jedoch mit jenen Turnschuhen aus dem Regal. Auch muss der Verkäufer darauf achten, dass der Kunde nicht versehentlich die markierten Turnschuhe einpackt.

Multitouch Objekterkennung kapazitiv – Vor- und Nachteile

Multitouch Objekterkennung kapazitiv – Vor- und Nachteile

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