07
Apr 2022
von Andreas Will

Interaktive Exponate für Ausstellungen und Showrooms – 8 Tipps für Konzept & Planung

Interaktive Exponate für Ausstellungen und Showrooms

Interaktive Exponate vermitteln und festigen Informationen, indem sie die Nutzer*innen auf mehreren medialen und sensorischen Ebenen ansprechen und einbinden. Der Klebstoff für gebannte Aufmerksamkeit: die pure Freude an der Interaktion. Exponate, mit denen sich die Besucher*innen aktiv beschäftigen können – und wollen – machen Wissensvermittlung zum Erlebnis. Und genau das macht Ausstellungen und Showrooms mit interaktiven Medienstationen so erfolgreich.

Abgucken erlaubt! Welche 8 Punkte Ihrem Konzept zum Erfolg verhelfen, lesen Sie hier.

Interaktives Exponat – Definition

Während in klassischen Ausstellungen Sammlungsobjekte lediglich ausgestellt werden, ermöglicht ein interaktives Exponat die aktive Auseinandersetzung mit dem Exponat. Es wird speziell für den Zweck der erlebnisorientierten Vermittlung entwickelt und hergestellt. Dabei wird häufig digitale Technik eingesetzt, um das Objekt zu erklären oder Zusammenhänge zu veranschaulichen.

Durch die sensorische Wissensvermittlung fördern interaktive Exponate das „Begreifen durch Greifen”. Dies kann z.B. durch haptische Elemente in Kombination mit audiovisuellen Eindrücken geschehen. Grundsätzlich gilt für interaktive Exponate: Je mehr Sinne angesprochen werden und je intensiver die Auseinandersetzung mit dem Exponat ist, desto eindrücklicher ist das Erlebnis.

Was macht interaktive Exponate erfolgreich?

Die „MS Wissenschaft” hat im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung einen Leitfaden für die wissenschaftlichen Exponatkonzeption entwickelt. Wir haben die wichtigsten Erkenntnisse um unsere Praxiserfahrung ergänzt und in einer übersichtlichen Liste zusammengefasst.

Konzeption in 8 Schritten – Was macht ein gutes interaktives Exponat aus?

  1. Aufmerksamkeit: Ist das Exponat faszinierend und einladend gestaltet, animiert es die Besucher*innen per Design, sich mit ihm zu beschäftigen. Überschätzen Sie aber nicht die Aufmerksamkeitsspanne. Sie haben meist nur wenige Minuten Zeit, um Ihre Informationen zu vermitteln.
  2. Inklusion: Die interaktive Installation sollte möglichst für alle Besucher*innen zugänglich sein – unabhängig von Alter, Bildungsgrad, Herkunft oder Einschränkungen. Bestenfalls ist sie selbsterklärend. Bedenken Sie auch, dass die meisten Besucher*innen kein Vorwissen zum jeweiligen Thema mitbringen und ganz am Anfang abgeholt werden wollen. Das fängt schon bei einer einfachen Sprache an.
    Tipp: Perspektivwechsel
    Wenn sich Ihre Installation an ein breites Publikum richtet, holen Sie während der Konzeptionsphase Feedback von Personen ein, die mit dem Thema nicht vertraut sind (Kinder, Freunde usw.). So können Sie besser verstehen, was Laien bereits über das Thema wissen und lernen möchten.
  3. Interaktivität: Besucher*innen setzen sich besonders intensiv mit den Themen der Exponate auseinander, wenn sie selbst zum Ausprobieren animiert werden und eigene Erfahrungen sammeln können. Die aktive Beschäftigung mit den Exponaten unterstützt eine langfristige Erinnerung an das Erlebte.
    Tipp: Belohnen Sie mit direktem Feedback
    Besonders beliebt sind Exponate, die den Besucher*innen ein direktes Feedback auf ihr Handeln geben. Das können kurze, leicht erfassbare Botschaften, Effekte oder Ergebnisse sein. Jeder Mensch hat einen Spieltrieb und möchte ausprobieren.
  4. Gemeinschaftserlebnis: Besonders beliebt sind Exponate, die mehrere Personen gleichzeitig bedienen und bei denen im Idealfall mehrere Besucher*innen miteinander interagieren können. Das verkürzt nicht nur die Warteschlangen – die Kommunikation untereinander erhöht auch den Lerneffekt.
  5. Multimedialität: Das Ansprechen mehrerer Sinne durch einen Medienmix erhöht das Interesse am Exponat. Beispiele sind: Audio (Hören), Text/Bild/Video (Sehen), haptische Objekte und interaktive Komponenten (Fühlen) sowie weitere sinnliche Komponenten. Die Ansprache möglichst vieler Sinne ermöglicht, sinnvoll aufeinander abgestimmt, ein immersives Eintauchen in eine andere Welt, Zeit oder Sphäre.
  6. Intuitivität: Besucher*innen sollten innerhalb von Sekunden verstehen, wie das Exponat zu bedienen ist. Wenn die Navigation nicht klar oder die Bedienung nicht selbsterklärend ist, wenden sich die Besucher*innen schnell vom Exponat ab.
  7. Übersichtlichkeit: Weniger ist mehr! Was genau möchten Sie den Besucher*innen Ihrer Ausstellung vermitteln? Konzentrieren Sie die Inhalte Ihres Exponats im besten Fall auf ein einziges Thema. Hinzu kommt: Die Aufmerksamkeitsdauer Ihrer Besucher*innen ist begrenzt. Eine sinnvolle Beschäftigung mit dem Exponat sollte innerhalb weniger Minuten möglich sein. Das Gefühl, „nicht alles zu schaffen”, kann überfordern und Frustration auslösen. Weitergehende Hintergrundinformationen, machen Sie am besten in tieferen Ebenen optional zugänglich.
    Tipp: So wenig Text wie möglich
    Arbeiten Sie lieber mit multimedialen Inhalten oder zumindest mit Bildern.
  8. Praxistauglichkeit: Interaktive Exponate müssen robust und gut zu reinigen sein. Für die Alltagstauglichkeit sind wichtig: eine zentrale Steuerung (z.B. An/Aus), einfache Aktualisierung von Inhalten (Content Management) und regelmäßige Updates von IT-Systemen (Fernwartung). Planen Sie zudem einen realistischen Betreuungsaufwand für jede Station ein.

Beispiele für interaktive Exponate

Multitouch-Tische
Unzählige Interaktionsmöglichkeiten in einem Tisch

Kapazitive Marker auf Multitouch Screen

Interaktive Vitrinen
Exponate, die sich selbst erklären

Messebesucher an der interaktiven Multitouch-Vitrine von Garamantis

Interaktive Projektionen
Analoge Welt meets digitales Storytelling

Interaktive Wand-Projektion kombiniert eine Print-Fläche mit Multitouch und animierten Szenen

Interaktive Wände
Wände, die wirklich Geschichten erzählen können

interaktive Messewand mit eingelassenen Multitouch-Screens und rundem Monitor

Multitouch Drehscreen
Immersives 360°-Erlebnis

blank

Virtual Reality
Abtauchen in andere Realitäten

Virtual Reality Erlebnisraum für bis zu 12 Personen am Messestand des BMZ

Woher wir das alles wissen? Nun ja, wir planen und realisieren Interaktive Exponate …

Und das schon seit über einem Jahrzehnt und für beliebige Anwendungsfälle – ob für Exponate in Museen und Ausstellungen, für Messe und Event oder für interaktive Showrooms. Profitieren Sie von unserer Expertise nicht nur in diesem Artikel, sondern gern auch persönlich. Zum Beispiel bei einem unverbindlichen und kostenfreien Gespräch in unserem Showroom oder audio-visuell online …

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